Kujambel

Es war 1959, Z2 und seine Besatzung erlebten gerade eine harte Ausbildungszeit auf Cuba. Die Ausbilder der US Navy ließen keine Gelegenheit aus, um uns immer wieder neue Aufgaben zu stellen.

Das Maschinenpersonal war hier ganz besonders gefragt. Wenn bei eingespielten Maschinenausfällen die gesamte Belüftung ausfiel, stiegen die Raumtemperaturen schnell weit über 50°C.

Wir hatten immer Durst. Für diese Fälle gab es in jedem Kessel- und Maschinenraum einen Spezi, der immer kühle Getränke (Kujambel) mixte. Unser 1. Wachmaschinist, OBtsm. Bühner, wusste damals ganz genau: im Turbinenraum 2 gab es die besten Getränke. Wenn die Heizer einmal durstig zum Kujambelbehälter stürzten, war er leer. Hier muusste eine Änderung geschaffen werden. Unser "Kujambelspezi" hatte einen 2. Behälter besorgt und diesen mit lauwarmem Destillat gefüllt.

Wie immer bei der Übung, unser OBtsm. steuerte den Behälter an, füllte lächelnd sein übergroßes Trinkgefäss und nahm einen kräftigen Schluck. Ein entsetzliches Gesicht - ein Pusten - ein Spucken und lachende Gesichter. Ab dieser Stunde war der Kujambel (verdünnte Limonade, laut Lehrbuch) nur noch für durstige Heizer da.

Dieter Birkenbeul, Omt. d. R.